Ein guter Deal: 1-Euro-Jobs in Kiezprojekten
Während in Frankreich gegen die Prekarisierung protestiert wird machen Berliner "Alternative" brav mit beim Spiel um billig-Arbeiter. Diejenigen die noch vor zwei Jahren gegen "Hartz 4" und "1-Euro-Jobs" protestiert haben, können sich offenbar im neuen Billigarbeiter-Bereich ganz gut einleben: in Berlin-Friedrichshain haben, wie man im "Berliner Abendblatt-Friedrichshain" lesen konnte einige Initiativen (der "Ubi Kliz Mieterladen" und die "workstation berlin" - beide eigentlich als Kritiker des kapitalistischen Arbeitssystems bekannt) ein "neues Modellprojekt" gestartet: der "MAE-Kiez Pool". Hier können sich Hartz-4-bezieher freiwillig zur fröhlichen Selbstausbeutung im eigenen Stadtteil melden. Die Initiatoren betreiben hier eine Art Zwischenvermittlung: Sie "haben" Stellen für 1-Euro-Jobber, die dann an kleinere "Kiezininitiven" weitervermittelt werden. Sie machen sich als "Ein-Euro-Sklavenhändler" (Schwarzbuch Hartz 4) zu Komplizen des repressiven Job-Systems.
Offensichtlich ist das neue Kontrollorgan "Arbeitsvermittlung" so verlockend, dass sich "gemeinnützige Kiez-Initiativen" gut darin einrichten und beteiligen können. Wen man nicht bekämpfen kann muss man anscheind umarmen. Für die Initiativen scheint das ein guter Deal zu sein. Schließlich verdienen sie an den MAEs ganz gut mit. Für jeden Ein-Euro-Jobber, den sie einstellen bekommen sie eine saftige Pauschale um den "zusätzlichen Aufwand" auszugleichen. Erwerbslose sollten sich auf dieses Spiel der "weichen Repression" nicht einlassen. Jede MAE-Stelle, sei sie auch noch so gemeinnützig, ist ein Zwangs-Arbeitsverhältnis. Daran ändert sich auch nichts, wenn so genannte "alternative" einem die "Auswahl" lassen, in welchem Projekt man seine Arbeitskraft verschenken soll.
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