Zweifelhafte Argumente
Die Gesellschaft für Informatik kritisiert zu Recht ein Gedankenspiel des Bundesministeriums des Innern, die bei der Einführung des neuen Personalausweises entstehenden Kosten durch den Verkauf der Daten des zukünftigen elektronischen Personalausweises an Unternehmen zu finanzieren.
Leider disqualifiziert sie sich durch ihre Argumentation. Nach ihrer Meinung ließen sich aus "Fingerabdruck, Iris und Gendaten" Aussagen über "die aktuelle Gesundheit, über Anlagen zu Süchten und Erbkrankheiten bis hin zu Aussagen über die relative Lebenserwartung und über die sexuelle Orientierung von Männern" machen. Das ist nicht nur Schwachsinnig, sondern erinnert zudem stark an eine Ideologie, oder "Wissenschaft", die vor sechzig Jahren meinte, am Blut zu erkennen, wer Jude, Homosexueller oder Kommunist sei.
Auch unsere Abbildung zeigt ein historisches Anwendungsbeispiel dieser falsch verstandenen Biometrie: Bei dieser Strömung der Phrenologie erkennt man beispielsweise den Mut an der Nasenform und das Potenzial an "warmer Liebe" am Kinn.
Mit Biometrischen Daten im Personalausweis wird man jedenfalls auch in Zukunft nicht erkennen können, ob jemand schwul ist oder Krebs hat. Die Gesellschaft für Informatik sollte lieber ihre Argumente schärfen, denn mit solchem Schwachsinn werden sie kaum von Presse und Politik ernst genommen werden können.
via Symlink
Fraglich auch, was die Regierung denn da an spannenden Daten an Unternehmen verkaufen möchte? Fotos von jeder erdenklicher Person können sich die Unternehmen ja im Internet runterladen ... und Fingerabdrücke? Weiß jetzt nicht was jemand mit meinem Fingerabdruck will, und wenn mein Boss ihn will, kann er ihn von jeder Tastatur, Kaffeetasse, Türklinke ... abnehmen, die ich am Arbeitsplatz angefasst hab.
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