Goodbye Mischkasette?
Sie haben Angst um ihre Renten und Pensionen, ihre Jobs und Vorstandsgehälter; die Lobbyisten einer Industrie die der Vergangenheit angehört. Die gute alte Musikindustrie werkelt mit der Bundesregierung an ihren letzten Zuckungen. Nach den Klagen gegen Tauschbörsennutzer, der unsäglichen Kampagne Copy kills Music soll in der neuen Fassung des Urherberrechts das Recht auf die Privatkopie abgesägt werden.
So wollen die Phonoverbände erreichen, dass Konsumenten Privatkopien nur noch vom eigenen Original anlegen dürfen. Außerdem soll man in Zukunft nur noch für sich selbst kopieren dürfen, jedoch nicht mehr für Freunde oder Bekannte.
Mischkassette adé. Dabei finanzieren die Privatkopierer ihre Musik bereits über die sogenannte Leermedienabgabe, also Aufschläge beim Kauf von Rohlingen, CD-Brennern und so weiter. Wird eigentlich darüber diskutiert, ob diese Abgabe dann auch der Vergangenheit angehört? Immerhin zahle ich knapp 8 Cent pro Rohling, selbst wenn ich nur meine Fotosammlung auf CD brennen will.
Eine Mix-CD zu Weihnachten wird also bald zur heiklen juristischen Anglelegenheit. Ob das alles was bringt, wird sich zeigen, denn im Moment und trotz Klageandrohung sharen und kopieren die Musikfans in den Tauschbörsen munter weiter. Auch möchte ich mal wissen, welche Behörde sich denn um die Umsetzung des Gesetzes kümmern soll. Werden in Zukunft in GEZ-Manier die GEMA-Spitzel um die Blöcke ziehen um die neue Madonna-CD-R zu konfiszieren? Oder ist dies die Stunde des Blockwarts, der auf Geburtstagsparties nach Selbstgebranntem ausschau hält? Die Forderung zur Abschaffung der Kumpel-zu-Kumpel-CD gleicht wohl eher dem letzten Aufbäumen eines zu tode geweihtem. Dass es längst alternative Vertriebssysteme für Musik gibt, bei denen die Künstler selbst das Heft in die Hand nehmen, dürfte sich auch bis in die Vorstände von BMI und Universal rumgesprochen haben. Die Zukunft gehört der niedlichen Kartoffel. Die Industrie ist endlich tot. Es lebe die Musik!
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