TechnoCrime
Wer tanzt begeht keine Verbrechen, denkt man und so sollte es auch sein. Die Loveparade ist längst zum Berliner Touristenevent avanciert, da sollte man es nicht für möglich halten, dass immernoch tanzende Musikfans für Verbrecher gehalten werden. Dass dem nicht so ist, beweist mal wieder ein (süddeutsches) Gericht: am Donnerstag wurde der vermeintliche Veranstalter des Southtek 2004 in seiner Abwesenheit wegen Verstoßes gegen das Waldgesetz zu einer Strafe von mehreren tausend Euro verurteilt.
Das Southtek bewegt sich im Umfeld der Free-Party-Szene. In ganz Europa gibt es übers Jahr verteilt Teknivals - Partys umsonst und in der Natur, jenseits kapitalistischer Verwertungsinteressen, Just for fun, könnte man sagen wenn so ein Teknival nicht schon ein politisches Statement wär: gegen kommerz, für eine community und gemeinsames freies handeln. Und so handelten und feierten die Besucher gemeinsam und unkommerziell bis die Polizei den Saft abdrehte.
Sowas ist nicht neu und passt ins System: das was sich der Verwertung entzieht, Alternative Strukturen, die aufgebaut werden, wird plattgemacht und illegalisiert. Friedlich tanzende sind hier nicht erwünscht. Wo kämen wir denn hin, wenn alles, wofür man heute Geld zahlen muss, auch kostenlos von freiwilligen bereit gestellt wird? Ähnlich geht es gerade den ex-Hausbesetzerkneipen in Berlin-Friedrichshain: die SimonDachStraßenKommerzKneipenSzene sieht sich neuerdings bedroht von den Billiganbietern aus dem Autonomen Milieu. Monopoly schlägt zu, Alternativen zum Kapitalismus könnt ihr woanders suchen - jedenfalls nicht hier.
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