Bildung - sponsored by VW
Nächste Woche wird die neue hochmoderne Hochschulbibliothek der Universität der Künste und der Technischen Universität Berlin eröffnet. Das ist vor allem schön für die Studierenden, bietet doch der "moderne 'Tempel' des Wissens [...] auf einer Gesamtfläche von 30.000 Quadratmetern Raum für etwa 3 Millionen Medien". Und der Höhepunkt der Eröffnung ist die Tombola, bei der man einen VW Polo Fun gewinnen kann!
Moment mal "VW-Polo Fun"? Ja, ihr habt richtig gelesen, der Bibliotheksneubau wurde nämlich von VW mitfinanziert, deshalb heisst diese Bildungseinrichtung jetzt auch Volkswagen-Bibliothek. So wissen die Studierenden jetzt immer bescheid, wem sie diese schöne Einrichtung zu verdanken haben. Es scheint niemanden wirklich zu stören, dass Bildungseinrichtungen und Bibliotheken heute von großen Unternehmen gesponsort werden. Doch Unternehmen spenden eben nicht einfach mal "für den guten Zweck" und erst recht nicht in Bildungseinrichtungen. Ich will hier ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber man muss sich schonmal über die Konsequenzen solchen Sponsorings klar werden. Natürlich werden die Unternehmen früher oder später in die Lehrpläne reinreden wollen, oder eine bestimmte Buchauswahl in der Bibliothek zur Verfügung stehen sehen. Wissenschaftssponsoring verhindert die freie Wissenschaft, weil es zweckorientiert auf die Ziele des Unternehmens ist.
Wirklicher Protest ist seitens der Studierenden nicht mehr zu erwarten. Hoffentlich verstehen wenigstens ein paar, dass es mit der Freien Bildung bald vorbei sein könnte, wenn man Unternehmen durch die Hintertür in Universitäten einlässt.
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