Supertagger bei Google
Dass postmoderne Konsumenten immer häufiger in die Produktion eingebunden werden, fasst man unter dem Begriff des Prosumenten zusammen. Hier ist der Kunde nicht nur König, sondern auch unbezahlte Arbeitskraft. Das Prosumieren ist längst Teil der Produktions-Konsum-Kette: vom Onlinebanking bis hin zum Guerilla-Marketing nutzen Unternehmen die Ressource Konsument, ohne diesem wenigstens über einen Rabatt zu bezahlen. Und auch ich habe vor kurzem die Selbstbedienungskasse bei Real ausprobiert, musste aber feststellen, dass mir gestresste Kassierer dann doch lieber sind, als mich von einem Computer vollsülzen zu lassen. (Ich konnte übrigens nicht rauskriegen, ob es sich hier besser klauen lässt, bin einfach zu feige dafür.)
Auch die alte Tante Google nutzt den Prosumenten als williges Werkzeug. Spielerisch verpackt sollen Anwender mit dem Image Labeler Fotos aus der Google Bildersuche taggen. Google hat anscheind bemerkt, dass auch der beste Algorithmus dem Menschen kaum überlegen sein dürfte. Der lumpige Lohn für die Taggarbeit ist ein eventueller Einzug in die Hall of Fame. Supertagger. Wenn man sich das alles so anschaut, werde ich den Verdacht nicht los, dass das vielbeschworene Web 2.0 nur ein Mittel zum rekrutieren kostenloser Arbeitskräfte ist.
1 Comments:
für mich heisst web2.0 eh nur, lass die andern deine homepage füllen und preise es als inovation an. nicht vergessen, dabei fleissig daten sammeln.
Donnerstag, 28 September, 2006
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